Margit Hesse aus Angermünde

Wer nach Angermünde kommt und dort ein Leben beginnt, wird eher früher als später von Margit hören oder sie vielleicht sogar kennenlernen. Margit Hesse, Rentnerin aus Angermünde ist ein Energiebündel und ein herzensguter Mensch. Warum sie das ist, wie ihr Leben aussieht, warum sie so bekannt ist und was ihre Träume für die Uckermark sind, erfahrt ihr in diesem Interview.

Ein Profilbild von Margit Hesse
Foto: Florian Winkler

Es ist Dezember 2021, es ist kalt. Ich treffe Margit in der Altstadthalle des Volleyballclubs Angermünde. Eigentlich sollte ein Weihnachtsturnier mit Freunden und Familien stattfinden, das pandemiebedingt ausfallen musste. Trotzdem hat Margit einen Skatabend für Vereinsmitglieder unter 2G Bedingungen organisiert.

Woher könnte man Dein Gesicht kennen?

Mein Gesicht kennt man aus dem Stadtbild (lacht dabei). Ich bin geborene Angermünderin und bin viel in der Stadt unterwegs. Ich bin in vielen Vereinen aktiv, zum Beispiel im Kegelverein Lichterfelde. Und wenn ich aktiv sage, dann meine ich richtig aktiv, wir spielen aktuell in der Landesklasse (zwinkert). Und natürlich im Volleyballclub Angermünde. Ich habe zusätzlich guten Kontakt zu vielen anderen Sportvereinen und bin vorallem mit den Spielerinnen im Jugendbereich im Gespräch.

Wie sieht Dein Alltag aus?

Ich bin viel draußen im Garten und bin Oma. Ich mache Sport, viel Sport, mindestens zweimal Volleyball und einmal Kegeln pro Woche. Zusätzlich kommen noch Wettkämpfe oder Ligaspiele dazu. Und auch mit meinem Enkelkind versuche ich mich viel zu bewegen.

Was macht Dir zur Zeit Sorgen?

Besonders sorgt mich die aktuelle Situation der Sportvereine in unsere Region. Aktuell werden die aktiven Mitglieder immer weniger. Auch der Zusammenhalt und das Miteinander leiden darunter. Ich mache mir Sorgen, dass unsere Gemeinschaft zerfällt. Dieser Effekt wird aufgrund der reduzierten Kontakte noch verstärkt.

Was stimmt Dich aktuell froh?

Wenn ich mit meinem Enkelkind ins Theater fahren und beobachten kann, wie glücklich es dabei ist. Oder wenn ich Freunde treffen und gemeinsam im Garten sitzen, erzählen oder Karten spielen kann. Oder aktuell einen Glühwein trinken (zwinkert wieder) und ich freue mich schon darauf, dass der Mündesee zufriert und wir Schlittschuhlaufen können!

Ein besonderes Ereignis, auf das ich mich schon jetzt sehr freue, ist unser alljährliches Lichterfest, dass in diesem Jahr schon zum 12. mal stattgefunden hat. Es ist ein von Anwohnern aus Angermünde und Dobberzin organisiertes Fest mit Spaßregatta und bunt geschmückten Booten zur Lampionfahrt auf dem Mündesee. Abends sitzen alle gemeinsam beisammen und ich verteile meine berühmte Götterspeise, die hat sich schon in ganz Angermünde rumgesprochen.

Warum lebst Du in der Uckermark?

Ich bin geboren in Angermünde, lebe seit je her in Angermünde, finde Angermünde einfach toll und bin nie wirklich auf die Idee gekommen wegzuziehen, das war keine Option. Ich liebe es einfach in meinem kleinen Häuschen am Wasser leben zu können.

Wenn Du dir etwas für die Uckermark wünschen könnten, was wäre das dann?

Ich wünsche mir, dass das Grüßen auf der Straße wieder zunimmt, sowie das Miteinander und die Freundlichkeit zwischeneinander.

Ich finde es wichtig, dass die Menschen versuchen einander zu verstehen und Mitgefühl für die jeweilige Lebenssituiation der Anderen entwickeln. Ich persönlich bin für meine Mitmenschen da, wenn ich merke, dass sie einsam sind. Ich wünsche mir, dass andere meinem Beispiel folgen.

Florian Winkler

Florian Winkler lebt in Angermünde und fotografiert gern. Er beschäftigt sich mit Technik, ist im Internet zuhause, kennt sich mit Elektronik aus und ist auch politisch aktiv 💚. Mehr unter angermuen.de 🔗